- 99 % der Altstadt
- hohe bauliche Verluste in der gesamten Stadt
- Haus Christiansen, Mathildenhöhe (damit Verlust der Sichtachse)
- Altes Palais und Neues Palais
- Wiederaufbau Residenzschloss
- 1984 der alte Pädagog - ehemalige Lateinschule - wieder aufgebaut
- 1986 das Große Haus des Theaters - bis dahin Kriegsruine - wieder errichtet
- 2013 in der Magdalenenstraße 25 entsteht ein historisch angepasstes "Schweifgiebelhaus"
- 2014 Dachlandschaft und vieles mehr der Merck-Villa in der Annastraße werden rekonstruiert
- Abriss Bauten im Carree Schloßgarten-, Lauteschläger- und Pankratiusstraße für Hochschulbauten. Erhaltene Teile des TU-Uhrturms von Pützer werden nach dem Krieg abgetragen.
Ein weiterer Eingriff in die historische Bausubstanz erfolgt wohl demnächst in der Riedeselstraße unweit des Marienplatzes. Dort war, in einem rückwärtigen
Gebäudetrakt der ehemaligen Dragoner-Kaserne von 1827 mit Reitställen, wohl Darmstadts
schönster Veranstaltungssaal untergebracht. Doch der ehemals von einem Verlag
als „Literarium“ genutzte Saal mit einem eindrucksvollen Säulengang und
Gewölbedecke wird wohl bald verschwinden. Das Gelände wurde verkauft und wird
von einem Investor mit einer neuen Wohnsiedlung überbaut. Dabei bietet der Gewölbekeller des Literaiums hervorragende Nutzungsmöglichkeiten - z. B. als stilvolle Winebank.
Völlig unnötig ist auch der geplante Eingriff in das TU Maschinenhaus am Kantplatz. In die schmucke Jugendstilfassade von 1904 will die TU ein neues Portal hineinbrechen lassen. Hier müssen die Stadt und der Denkmalschutz vor Ort tätig werden, um diese unsinnige Stadtzerstörung zu stoppen. Als Stadt mit einem Jugendstil-Weltkulturerbe ist es völlig grotesk ein eingetragenes Baudenkmal mit Jugenstilbezug nachhaltig zu beschädigen. Dabei sollte die Stadt auch immer Bedenken, dass der Welterbetitel kein Selbstläufer ist, sondern eine weitreichende Verpflichtung für den Schutz der Welterbestätte beinhaltet. Die Stadt steht nun unter internationaler Beobachtung. Das Dresdner Elbtal und Liverpool wurden bereits wieder von der Welterbeliste gestrichen. In Liverpool sah die UNESCO den außergewöhnlichen Wert der Stätte durch diverse Bauprojekte beschädigt und in Görlitz warnte die Unesco-Beraterorganisation ICOMOS im Zusammenhang mit der Welterbebewerbung vor einem Abriss der Villen am Postplatz.
Darmstadt befindet sich offensichtlich gerade im Abrissmodus. Man kann nur an die Stadt, TU und an private Bauinvestoren appellieren, demütiger und behutsamer mit dem historischen Stadterbe umzugehen. Gerade die Erringung des Welterbetitels sollte zu einem konsequenten Umdenken in der Stadt führen. Auch ökologisch gesehen, stehen die jüngsten Abrisse völlig konträr zum dringend nötigen Ressourcenschutz. Hier wird völlig unnötig die graue Energie der Gebäude vernichtet.
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