Ranking: Veranstaltungen und Events in Darmstadt


1. Schlossgrabenfest
2. Heinerfest
3. Weihnachtsmarkt
4. Weinfest
5. Watzemusiknacht

Die zwei größten Veranstaltungen bzw. Feste in Darmstadt sind das "Schlossgrabenfest" und das "Heinerfest". Das seit 1999 am letzen Maiwochenende veranstaltete Schlossgrabenfest ist das größte Musikfestival in Hessen. Wer sich mit diesem Superlativen schmückt der hat bestimmt auch Superlative zu bieten. Und tatsächlich - die Anzahl der Bands, Bühnen und Besucher ist geradezu rekordverdächtig. Das durch Sponsoren und Werbung ermöglichte, viertägige Musikfestival ist in jedem Jahr für die Veranstalter ein wahrer organisatorischer Kraftakt. Geboten wird so ziemlich alles von Rock, Pop, Elektro, Soul über Jazz bis hin zum Hip-Hop. Dem subjektive Eindruck folgend liegt allerdings ein Schwerpunkt auf Rockacts. Über Musik lässt sich bekanntlich streiten und soll hier auch nicht grundsätzlich bewertet werden, aber trotzdem strahlt die gigantische Anzahl der auftretenden Bands eine gewisse Beliebigkeit aus. Insbesondere bevor die Abends die Hauptacts starten ist oftmals viel Masse statt Klasse auf der Bühne. Weniger ist manchmal mehr, möchte man den Veranstaltern zurufen, wenn gleichzeitig auf drei Bühnen irische Folkrockbands in das Mikrofon brüllen.

Schmerzhafter als die Musik ist jedoch der Rahmen des Schlossgrabenfestes, der mit seinen Buden etwas von Kirmesmarkt für Massen hat. An dieser Stelle nichts gegen Kirmesmärkte, die ihre Berechtigung haben (wir werden später beim Heinerfest noch einmal darauf zurückkommen) - aber irgendwie wünschen sich einige Besucher oder vielmehr die "Wegbleiber" vielleicht etwas mehr Einzigartigkeit und weniger massenkompatible Austauschbarkeit für das Schlossgrabenfest. Oder anders ausgedrückt: Ist das Schlossgrabenfest noch ein Fest das Darmstädter anspricht, oder könnte es auch genauso gut auf einer Rheinwiese, auf einen ausgedienten Flughafen oder auf einen Messegelände stattfinden? Es ist einfach schade, das ein viertägiges, raumgreifendes Fest dann doch ein sehr eindimensionales Angebot liefert. Vielleicht sollte man das Fest etwas "entschlacken" - mit weniger Bühnen, weniger Bands und weniger Fress- und Kirmesbuden. Back to the roots mit wohl weniger Besuchern, aber mehr Spaß.

Beim Thema "entschlacken" fällt einem auch gleich dass zweite große Darmstädter Großevent ein - das Heinerfest. Auch hier gibt es - neben idyllischen Festecken wie im Schlossinnenhof - vor allem Veranstaltungs-Superlative mit seinen 250 Schaustellern und um die 700.000 Besuchern. Wenn man sich noch mehr Musikbühnen dazudenken würde, dann könnte man meinen, dass hier noch einmal das Schlossgrabenfest gefeiert wird. Doch das seit 1951 gefeierte Traditionsfest ist das Fest der "Heiner" also der Darmstädter, die nach den Kriegswirren mit dem Heinerfest ihrer neugewonnen Lebensfreude einen Ausdruck verliehen haben. Auch bei diesem Fest scheint halb Hessen mitzufeiern. Das ist auch gut so. Doch auch hier sei die Frage erlaubt, wie sich das Heinerfest im Vergleich z. B. zum "Hessentag" oder zur "Frankfurter Dippemess" abhebt. Das Heinerfest als vor allem gastronomische "Riesenkirmes" scheint eine große "Besucherschnittmenge" mit dem Schlossgrabenfest zu haben. Auch beim Heinerfest möchte man den Veranstaltern gerne zurufen "weniger ist manchmal mehr": Weniger Müll, weniger Schwenkräuchergrillschwaden, weniger Parkplatzchaos und weniger Besoffene. Aber vielleicht fehlt in Darmstadt auch einfach nur eine neue Idee, für ein neues Fest, dass es so noch nicht gibt und somit Besucher anziehen, die sich kaum noch auf die altbekannten Massenveranstaltungen trauen.

Alle Angaben ohne Gewähr.

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